Seit einigen Jahren ist eine rasante Entwicklung der kleinen Drohnen und ihrer Anwendungen zu beobachten. Gefragt sind jedoch kostengünstige Luftfahrzeuge für den Transport kleiner Nutzlasten, für Mess- und Prüfaufgaben in Anwendungen mit langer Flugzeit und Reichweite. Heute sind UAVs für mittlere und große Höhenlagen (MALE) für große Nutzlasten (ca. 100 kg und mehr) erhältlich, aber weder für kleine Nutzlasten noch für niedrige Kosten. So werden viele der oben genannten Aufgaben von bemannten Flugzeugen erledigt, was sie sehr kostspielig, umweltschädlich und für Piloten und Besatzung riskant macht. Für die Region Oberrhein könnte die Entwicklung von großer Reichweite und Dauer von großem Interesse sein, z.B. für landwirtschaftliche Inspektionen und Gutachten, Rettungseinsätze, Luftschadstoffmessungen im gesamten Rheingebiet, Anwendungen in Meeres- oder Bergregionen sowie Anwendungen von allgemeinem Interesse für die Europäische Union, wie z.B. Grenzüberwachung.
Im Rahmen des ELCOD-Projekts, das vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms INTERREG V Oberrhein kofinanziert wird, hat sich das Projektkonsortium zum Ziel gesetzt, eine hochleistungsfähige und kostengünstige Langstrecken-Drohne (engl. Endurance Low COst Drone, ELCOD) zu entwickeln, zu konstruieren, herzustellen und zu fliegen. Das Gewicht dieser Drohne wird beim Start auf 25 kg begrenzt. Es wird eine Nutzlast von maximal 5 kg auf einer Reichweite von ca. 5.000 km transportieren können. Das UAV wird allwettertauglich konstruiert und mit herkömmlichen thermischen Antriebssystemen ausgestattet sein. Für diese Anwendung werden innovative Lösungen auf der Basis von Brennstoffzellen betrachtet und erprobt.